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Gewürze (C) Envato

Nicht umsonst wird fehlende Würze im Leben genauso wie im Essen mit Langeweile gleichgesetzt. Gewürze, Kräuter oder Würzstoffe verstärken, verbessern oder runden den Geruch und Geschmack von Lebensmitteln ab. Sie regen außerdem den Appetit an und können durch eine Förderung der Speichel- und Magensaftbildung die Verdauung positiv beeinflussen. Dafür sind vor allem ätherische Öle verantwortlich. Kräuter und Gewürze werden zudem als Heilmittel und zur Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt.

Kulturhistorie

Gewürze trocknen (C) Envato

Seit Tausenden von Jahren nutzen Menschen Gewürze für kosmetische Zwecke, um ihr Wohlbefinden zu verbessern und um den Geschmack von Speisen zu verstärken. Es ist nachgewiesen, dass schon in der Jungsteinzeit Kümmel, Bärlauch und Kerbel verzehrt wurden. Auch in religiösen Bräuchen spielen Kräuter und Gewürze eine wichtige Rolle. Ihre Anwendung ist in der alten chinesischen, indischen und ägyptischen Kultur tief verwurzelt. Erste Routen für den Gewürzhandel führten arabische Kaufleute schon in der Pharaonenzeit über Karawanenrouten ins antike Rom und nach Griechenland. Viele Gewürze waren so wertvoll, dass sie als Statussymbole galten. Ihr hoher Preis machte sie zu weltweit begehrten Handels- und Schmuggelprodukten. Über römische Soldaten und Mönche lernten auch die Germanen und Kelten die teils exotischen Gewürze kennen.

In europäischen Klöstern wurden Kräuter und Gewürze angebaut, um sie für Heiltinkturen, Fastenspeisen und Almosenbrote zu verwenden. Basis dafür bildete die um 1150 entwickelte Heilmittellehre von Hildegard von Bingen. Ihre Ideen förderten den Anbau, die Nutzung und die Verbreitung vieler Kräuter und Gewürze in Europa. Der Handel mit den Produkten oblag Pharmazeut*innen.

Für das Würzen von Speisen wurden in Nord- und Mitteleuropa dennoch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts fast nur Salz und Pfeffer verwendet. Pfeffer galt als „schwarzes Gold“ und war das meistgehandelte Gewürz. Senf hatte den Ruf, das „Gewürz der Armen“ zu sein. Durch Kreuzzüge und Kolonialismus wurden später auch neue Gewürze wie Vanille, Kardamom oder Zimt nach Europa gebracht. Viele Konflikte dieser Zeit, zum Beispiel zwischen England und den Niederlanden, betrafen die Anbaugebiete und den Handel mit Gewürzen. Der ökologische und soziale Raubbau in den Anbaugebieten verdrängte lokale Mischkulturen und förderte die Konzentration auf den Anbau in Monokulturen.

Durch die Liberalisierung des Gewürzhandels und den Schmuggel von Pflanzen in andere Regionen wurden nach und nach neue Anbaugebiete erschlossen und Gewürze zur Massenware. Durch die Entstehung des globalen Transport- und Handelswesens gelang die Einfuhr von Gewürzen zu günstigen Preisen. Sie wurden für Menschen jeder Einkommensschicht zu einem jederzeit verfügbaren Gut. Der Preis dafür sind heute häufig Massenproduktion und unfaire Produktionsbedingungen.

Mörser (C) Envato
Vanille (C) Envato

Kräuter und Gewürze im Überblick

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Kräutern und Gewürzen? Vor allem in der Frische!

Kräuter werden bevorzugt frisch verwendet. Sie sind als Schnitt- oder Topfware erhältlich und können zuhause oder im Garten kultiviert und geerntet werden. Genutzt werden Blätter, Blüten, Sprossen oder Teile davon. Einmal geerntet, haben frische Kräuter eine begrenzte Haltbarkeit. Viele Kräuter verlieren bei der Trocknung ihr Aroma (z. B. Schnittlauch), andere Kräuter lassen sich gut trocknen und lagern (z. B. Thymian).

Gewürze können von unterschiedlichen Pflanzenteilen stammen. Zimt ist eine Baumrinde, Kurkuma eine Wurzel, Pfeffer eine Frucht. Sie werden bevorzugt getrocknet verwendet. Gewürze werden entweder ganz (Früchte, Samen, Blüten, Wurzeln, Rinde oder Blätter), gerebelt (die zerkleinerten und von Stielen befreiten Blätter), geschnitten, granuliert oder gemahlen angeboten. Blatt- und Krautgewürze zählen getrocknet zu den Gewürzen und werden in frischem Zustand als Würz- oder Küchenkräuter bezeichnet.

Neben Kräutern und Gewürzen gibt es noch die sogenannten weiteren Würzmittel. Darunter fallen Salz, Essig, Senf, Speisewürzen sowie Würzpasten und -soßen.

Aktuelle Situation

Pfeffer (C) Envato

Der weltweite Handel mit Gewürzen hat derzeit ein Volumen von über 10 Milliarden Euro. Etwa 90 % der Gewürze werden von Kleinbäuer*innen angebaut, welche meist weniger als zwei Hektar Land bewirtschaften und den Anbau von Gewürzen mit anderen Feldfrüchten rotieren. Die Produktion von Gewürzen trägt zum Lebensunterhalt vieler Bäuer*innen im globalen Süden bei, jedoch leiden diese unter den schwankenden Weltmarktpreisen. Der Marktpreis der Gewürze liegt sogar häufig unter den Produktionskosten. (Initiative für Nachhaltige Agrarlieferketten, 2022)

Die größten Exportländer für Gewürze

  • Indien
  • China
  • Vietnam
  • sonstige Länder

Im Jahr 2021 wurden Gewürze mit einem Gewicht von rund 156 524 Tonnen nach Deutschland importiert (Statista 2023) und rund 56 043 Tonnen exportiert (Statista 2023). Ein großer Teil des Imports wird in Deutschland zu gemahlenen Gewürzen oder Mischungen verarbeitet und verpackt. Ein großer Teil der Wertschöpfung findet somit nicht bei den Produzent*innen, sondern in Deutschland statt.

Rund 19 Prozent des Gewichtes der gesamten importierten Gewürze in Deutschland entfiel 2021 auf ganzen Pfeffer (Statista 2023). Er ist das in Deutschland beliebteste Gewürz. Vietnam ist mit rund 288 170 Tonnen (2021) das führende Erzeugerland von Pfeffer, gefolgt von Brasilien mit einer Produktionsmenge von 118 060 Tonnen (Statista 2023).

Im Jahr 2021 wurden rund 100 481 Tonnen unverarbeitete Kräuter und Gewürze in Deutschland verbraucht (Statista 2023). Pro Jahr und Kopf kaufen Menschen in Deutschland über 300 Gramm frische Küchenkräuter (BZfE 2023).

Kurkuma (C) Envato
Basilikum (C) Envato

Wie werden Kräuter und Gewürze hergestellt?

Chilistrauch (C) Envato

Gewürze

Als Gewürze werden unterschiedlichste Pflanzenteile bezeichnet. Viele beliebte Gewürzpflanzen, wie Zimt oder Pfeffer benötigen zur Bildung der gewünschten Inhaltsstoffe und des Geschmacks viel Sonne, Wärme und die richtigen Nährstoffe und wachsen daher nur in den Tropen. Vor allem Indien, der Nahe Osten und der Mittelmeerraum sind beliebte Anbauregionen. Andere Aromapflanzen finden die richtigen Wachstumsbedingungen auch in unseren Breiten und können hier gute Qualität und hohe Erträge erzielen.

Kräuter

Als Kräuter werden die Blätter, Blüten, Sprossen oder Teile der betreffenden Pflanzen bezeichnet. Kräuterpflanzen werden in einjährige (z. B. Dill, Kerbel), zweijährige (z. B. Kümmel, Petersilie) und mehrjährige (z. B. Schnittlauch, Zitronenmelisse) unterschieden. Sie wachsen krautig oder im Halbstrauch. Die meisten Kräuter können problemlos in Deutschland angebaut werden. Sie sind in der Saison frisch und ansonsten getrocknet oder gefroren erhältlich. Der Kräuteranbau ist eine spezielle Nische im Gartenbau. Entweder werden die Kräuter auf dem Feld oder, für ganzjährige Verfügbarkeit, im Gewächshaus angebaut. Im Handel wird in Schnittware (bundweise) oder Topfkräuter (im Kunststofftopf) unterschieden.

Beim Anbau von Kräutern und Gewürzen ist viel Handarbeit gefragt, um die fragilen Pflanzen nicht zu beschädigen und eine hohe Qualität zu gewährleisten. Wenn der Anbau im größeren Stil erfolgt und die Kräuter nicht frisch auf den Markt kommen, werden jedoch auch Erntemaschinen eingesetzt. Im konventionellen Anbau werden oft große Mengen an mineralischem Dünger und Pestiziden verwendet. Diese Praktik hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und die im Anbau tätigen Menschen. Beim ökologischen Gewürzanbau wird auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel und künstliche Düngemittel verzichtet und stattdessen bevorzugt verschiedene Gewürze in Mischkultur angebaut. Insbesondere beim Kauf von Gewürzen aus Regionen mit wenigen Regulierungen sind faire Arbeitsbedingungen im Anbau fraglich. Hier können Siegel (z. B. Fairtrade) bei Kaufentscheidungen helfen. Problematisch ist jedoch, dass auf dem Weltmarkt nur wenige große Gewürzhandelsunternehmen eine Rolle spielen und Kleinbäuer*innen wenig Marktmacht und somit Einfluss haben. Weitere Informationen gibt es hier.

Essig

Die mit Wasser verdünnte Lösung von Essigsäure entsteht entweder durch die Essigsäuregärung aus alkoholhaltigen Flüssigkeiten oder durch Verdünnen synthetischer Essigsäure (Essigessenz). Bei der Essigsäuregärung verwandeln Essigsäurebakterien Alkohol mit Hilfe von Sauerstoff in Essig.
Essig enthält mindestens fünf Prozent und höchstens 15,5 Prozent Essigsäure.

Senf

Die gelbbraune Würzpaste wird aus gemahlenen Senfkörnern, Essig und Salz hergestellt. Die Senfkörner enthalten 30 Prozent Öl. Die verschiedenen Geschmacksrichtungen von Senf ergeben sich durch den Zusatz von Gewürzen, Kräutern und Zucker. Ob ein Senf scharf ist, hängt von der verwendeten Senfsaat ab. Gelbe Senfsaat ist eher mild, braune bis schwarze Senfsaat eher scharf.

Salz

Salz besteht im Wesentlichen aus Natriumchlorid und wird aus dem Meer, aus unterirdischen Salzlagerungen oder natürlichen Solevorkommen gewonnen. Sogenannte Gourmet-Salze aus (weit) entfernten Regionen mit ungewöhnlichen Farben und Geschmäckern haben keinen gesundheitlichen Vorteil und unterscheiden sich chemisch kaum von regionalem, günstigem Haushaltssalz. Häufig ist Salz mit Mikroplastik verunreinigt, verursacht zum einen durch Gewinnungs- und Verpackungsprozesse sowie Einweg-Salzmühlen mit Plastikmahlwerken, aber auch aufgrund der hohen Mikroplastikbelastung im Meerwasser (foodwatch, 2023).

Speisewürze

Um Speisewürze herzustellen, werden eiweißreiche Rohstoffe wie Weizen-, Mais-, Reiskleber-, Erdnuss-, Sojaschrot-, Kasein, Fleisch- oder Fischmehl mit Hilfe von Salzsäure in ihre Bestandteile, die Aminosäuren, zerlegt. Dieser Prozess wird als Hydrolyse bezeichnet. Das Hydrolysat wird neutralisiert, filtriert und in flüssiger Form, eingedampft oder getrocknet angeboten. Der Brüh- oder Umamigeschmack beruht auf dem Anteil verschiedener Peptide und bestimmter Aminosäuren, unter anderem Glutamat. Eine bekannte Speisewürze ist zum Beispiel Maggi.

Würzpaste

Diese eingedickten Frucht- oder Gemüseerzeugnisse werden zum Beispiel mit Salz konserviert und dienen als Basis für Suppen oder Soßen. Auch Misopaste aus fermentierten Sojabohnen und Reis gehört zu den Würzpasten.

Schmackhafte Vielfalt

Gewürze

Kräuter und Gewürze (C) Envato
Rosmarin (C) Envato

Süßspeisen, Weihnachtsbäckerei, Suppen, Eintöpfe, Anisspirituosen (Pernod); süßlicher Geruch, würzig-frischer Geschmack

roh für Brotaufstrich, Würzsauce (ähnlich Pesto), Suppeneinlage; knoblauchähnliches Aroma, aber schwächer und an Schnittlauch erinnernd

Pesto, Gemüse (Tomaten, Auberginen, Paprika), fette Fleischarten, Pizza, Pasta; stark duftend (Minze), pfeffrig-würziger Geschmack

Bohnengerichte, alle Kohlarten, Salate, Einmachen von Gurken; Geruch nach grünen Bohnen, pfeffriger Geschmack

feurig-scharfe Fleischgerichte, würzige Soßen, als ganze Schoten in Mixed-Pickles, Bestandteil vieler asiatischer und ungarischer Gerichte; brennend scharf (reizt die Nase)

Suppen, Soßen, Gemüse, Salate, Eier, Quark, Fischgerichte; frisches, etwas herbes Aroma, süßlich, leicht scharfer Geschmack

Suppen, Soßen, Gemüse, Salate, Fleischgerichte, Essig; leicht pfeffrig

asiatische Gerichte, Chutneys, Weihnachtsbäckerei; brennend-scharf

Fleisch- und Fischgerichte, Eierspeisen, Garnierung kalter Platten; bitter und leicht scharf

Fleisch- und Wurstgerichte, Süßspeisen, Weihnachtsbäckerei; süßer Duft, würzig, leicht brennend

Fleischgerichte, Pizza, Pasta, Suppen, Soßen, Salate, Kräuterbutter, Käse, Wurst; sehr intensiver Geruch, scharfer, brennender Geschmack

Soßen, Kohlgerichte, Weihnachtsbäckerei, Wurst; würzig

Brot und Backwaren, Fleischgerichte, Gemüse, Kohlgerichte, Käse, Quark, Spirituosen (Aquavit); leicht süßlicher Geruch, herb-beißend im Geschmack

Reisgerichte, Chutneys, Würzsoßen; scharfer Geschmack, erinnert an Kümmel

Bestandteil von Currymischungen, für Reisgerichte und Getränke

Fleisch-, Wild- und Fischgerichte, Marinaden, Sauerkraut; leicht bitter

Wurst, Fleischgerichte, Suppen, Gemüse, Remoulade; etwas süßlicher Geruch, herb und leicht brennend im Geschmack

Fleisch- und Fischgerichte, Soßen, Mayonnaise; brennend scharf

Gebäck, Fleischgerichte und Wurst; ähnlich wie Muskat, aber milder

Wurst, Fleischgerichte, Gemüse, Suppen, Soßen, Gebäck; feurig-würzig, leicht bitter

Fleischgerichte, Kohlgerichte, Süßspeisen, Backwaren, Kompott; feurig-würzig

mediterrane Gerichte (Pizza), Tomatengerichte, Fleischgerichte, Fisch, Suppen; ähnelt Majoran, scharfer und leicht bitterer Geschmack

Fleischgerichte (Gulasch), Geflügelgerichte, Soßen, Fisch- und Gemüsegerichte, Suppen, Knabbergebäck; mild (Delikatesspaprika) bis scharf (Rosenpaprika)

Fisch- und Geflügelgerichte, Eiergerichte, Salate, helle Soßen (grüne Soße); süßliches Aroma, würzig und leicht scharf im Geschmack

Universalgewürz für nahezu alle Speisen; Grundregel: weißer Pfeffer zu hellen, schwarzer Pfeffer zu dunklen Gerichten; grüner Pfeffer zu hellen Soßen, Marinaden und als Zutat zu Käse; weißer Pfeffer: würziger Geruch, scharf; schwarzer Pfeffer: brennend scharf; grüner Pfeffer: aromatisch, milde Schärfe

Weihnachtsbäckerei, Kompotte, Fleischgerichte (Leber), wichtiges Wurstgewürz; erinnert an Nelken und Pfeffer, scharf-würzig

italienische Gerichte, Fleisch- und Wildgerichte, Geflügel, Tomatengerichte; leicht bitter

Fleisch- und Fischgerichte (Bouillabaisse), Färbemittel für Reis und Backwaren; teuerstes Gewürz der Welt, aromatisch bitter, leicht scharf, sehr ergiebig

Suppen, Soßen, Salate, Eiergerichte, Quark, Kartoffeln, Brotbelag; zwiebelartiger Geruch und Geschmack

Fleisch- und Fischgerichte, Suppen, Soßen, Salate; herb-würzig

Desserts, Gebäck; süßlicher, leicht bitterer Geschmack, ähnlich wie Vanille

Süßspeisen, Gebäck, Eis, Schokolade; süßlich-würzig

Süßspeisen, Gebäck, Eis, exotische Gerichte, Glühwein; würziger Geruch, herb-süßer Geschmack

Salate, Soßen, Süßspeisen, Sorbets; zitronenähnlicher Geruch und Geschmack

für alle salzigen, herzhaften Gerichte, leicht süßlich, scharf

Salz (C) Envato

Salz

Salz (c) Envato

in Salzbergwerken abgebaut

durch Verdunsten von salzhaltigem Meerwasser gewonnen

gewonnen durch Eindampfen von Sole

Essig

Essig (C) Envato

Dieser Essig wird hauptsächlich aus vergorener Melasse, dem sirupartigen Restprodukt aus der Zuckerproduktion, hergestellt. Branntweinessig hat eine helle Farbe und einen frischen, aber wenig ausgeprägten Geschmack.

Um diesen Essig herzustellen, werden kräftige, südländische Rot- oder Weißweine verwendet, die alkohol- und aromareich sind. Je nachdem, welcher Wein verwendet wird, ist der Essig goldgelb bis rotbraun. Weinessig zeichnet sich durch ein intensives Weinaroma aus. Weinessig, der besonders lange in Holzfässern gelagert wurde, wird als Balsamessig (ital. „Aceto Balsamico“) bezeichnet. Er schmeckt weich und weist ein typisch würziges Aroma auf. Eine Spezialität aus der italienischen Stadt Modena ist der „Aceto Balsamico di Modena“, ein Weinessig, der mindestens drei Jahre und bis zu mehreren Jahrzehnten in Holzfässern reift. Aroma und Geschmack dieses dunklen und dickflüssigen Essigs sind besonders intensiv.

So wird der Verschnitt aus Wein- und Branntweinessig bezeichnet. Das Mischungsverhältnis muss angegeben werden. Die Farbe variiert zwischen goldgelb bis rötlich. Wein-Branntwein-Essig ist der meistverwendete Essig.

Dieser Essig wird ausschließlich aus vergorenem Obst (zum Beispiel aus Äpfeln oder Zitronen) hergestellt. Die Farbe variiert von hell bis rötlich-braun. Die enthaltenen Fruchtsäuren prägen den typisch fruchtigen Geschmack.

Bei Kräuteressig handelt es sich um mit frischen Kräutern oder Kräuterextrakten aromatisierten Essig. Als Basis dient eine der Grundsorten (außer Obstessig). Zu den häufig in Essig eingelegten Kräutern gehören Estragon, Salbei, Thymian und Basilikum.

Fruchtessig ist nicht mit Obstessig zu verwechseln. Es handelt sich hier um einen Wein- oder Branntweinessig, der unter Verwendung von Fruchtkonzentrat oder frischen Früchten, die im Essig mazerieren, hergestellt wird. Beliebt ist die Nutzung von Himbeeren, Erdbeeren oder Holunderbeeren.

Essig (C) Envato
Senfkörner (C) Envato

Senf

Senf (C) Envato

Besteht vorwiegend aus gelber Senfsaat. Er ist fein-würzig und wird häufig für warme und kalte Senfsoßen verwendet.

Der milden, gelben Senfsaat wird braune Senfsaat zugesetzt, um die gewünschte Schärfe zu erreichen.

Diese Sorten bestehen überwiegend oder ausschließlich aus brauner Senfsaat und ihr Geschmack reicht von pikant bis feurig-scharf. Scharfer Senf wird häufig zu fetten Fleischgerichten serviert, die dadurch bekömmlicher werden. Er eignet sich auch für die Verwendung in Marinaden oder passt zu kräftigem Käse.

Zur Herstellung von Süßem Senf wird die Senfsaat nur grob gemahlen, dann geröstet und mit Zucker versetzt. So entsteht ein karamellartiger, süßlicher Geschmack. Verwendet wird sowohl gelbe als auch braune Senfsaat oder eine Mischung. Diese bayerische Spezialität passt zu Weißwurst und Leberkäse.

Die Bezeichnung „Dijon“ bezieht sich nicht auf die Stadt, sondern eine bestimmte Senfrezeptur. Geschälte braune oder schwarze Senfkörner werden mit Verjus, dem Saft aus unreifen Trauben, vermischt. Der scharfe Senf eignet sich gut zum Kochen und besonders für Soßen und Dressings.

Weitere Würzmittel

Brühe (C) Envato

Speisewürze kann flüssig, als Paste oder getrocknet angeboten werden. Es lässt sich dabei in Würze zum sofortigen Verzehr (z. B. Flüssigwürze oder Würzpulver) und Würze zur Weiterverarbeitung (z. B. Brühwürfel, gekörnte Brühe) unterscheiden. Viele Würzen enthalten den Zusatzstoff Glutamat. Dieser dient als Geschmacksverstärker, der schon in geringer Dosierung den Eigengeschmack von Lebensmitteln intensiviert und deren Würzung deutlicher hervortreten lässt. Glutamat ist für den an Fleischbrühe erinnernden Geruch und Geschmack der Speisewürze mitverantwortlich.

Würzpasten werden hauptsächlich als Basis für die Soßenherstellung verwendet. Die bekannteste Würzpaste ist Tomatenmark. Dieses wird je nach Wasserentzug in drei Konzentrationsstufen (einfach, doppelt, dreifach) hergestellt. Weitere bekannte Würzpasten sind Sambal Oelek (Chilibasis), Misposte (fermentierte Sojabohnen) grüne, rote und gelbe Currypaste und Chutneys.

Würzsoßen werden zur Verfeinerung von Speisen, Salaten oder Soßen eingesetzt (z. B. Soja-, Fisch- oder Tabascosoße) oder als Fertigsoße gereicht (z. B. Grillsoßen, Chutney oder Ketchup). Beliebt sind auch fertige Salatsoßen (z. B. Salatcremes oder Dips). Würzsoßen bestehen überwiegend aus pflanzlichen Bestandteilen in flüssiger, fein zerkleinerter oder stückiger Form, denen je nach Soße und Rezeptur große Mengen Salz, Zucker und Geschmacksverstärker zugesetzt werden.

Knoblauchsoße (C) Envato
Petersilie (C) Envato

Das steht drauf!

Gewürze (C) Envato

Verpackte Kräuter

Auf der Verpackung müssen die regulären Pflichtangaben der Lebensmittel-Informationsverordnung (z. B. Bezeichnung des Lebensmittels, Name und Anschrift des Herstellers/Verpackers oder EU-Importeurs, Zutatenverzeichnis, Mindesthaltbarkeitsdatum) genannt werden.

Frische Kräuter

Wenn die Kräuter nicht zerkleinert, getrocknet oder tiefgefroren wurden, muss zusätzlich zu den Pflichtangaben das Ursprungsland auf der Verpackung angegeben werden. Bei unverpackter Ware im Topf oder Bund muss hingegen ausschließlich die Angabe des Herkunftslandes erfolgen.

Gewürze

Gewürze werden auf der Verpackung nach ihrer Art bezeichnet, zum Beispiel bei Paprika, das edelsüß oder als Rosenpaprika angeboten wird. Soweit der Zerkleinerungsgrad von Bedeutung ist, wird er zusätzlich angegeben. Der geographische Ursprung muss bei getrockneten und gemahlenen Gewürzen nicht angegeben werden. Viele Gewürze kommen aus dem südostasiatischen oder orientalischen Raum.

Gewürzmischungen

Im Zutatenverzeichnis auf der Verpackung müssen alle Zutaten in mengenmäßig absteigender Reihenfolge genannt werden.

Gewürzsalz

Gewürzsalz besteht aus einer Mischung von Speisesalz und einem oder mehreren Gewürzen beziehungsweise Gewürzzubereitungen. Auch Würze kann als Zutat verwendet werden. Gewürzsalz enthält mindestens 15 Prozent Gewürze und mehr als 40 Prozent Speisesalz. Beispiele sind „Kräutersalz“ oder „Brathähnchen-Gewürzsalz“.

Gewürzzubereitungen

Gewürzzubereitungen bestehen aus einem oder mehreren Gewürzen, die mit anderen geschmacksgebenden beziehungsweise geschmacksbeeinflussenden Zutaten wie Stärke, Zucker oder Geschmacksverstärkern vermengt sind. Sie enthalten mindestens 60 Prozent Gewürze. Es dürfen jedoch auch Gewürzaromen und bis zu fünf Prozent Speisesalz enthalten sein. Beispiele sind „Zwiebel-Pfeffer-Gewürzzubereitung“ oder „Gewürzzubereitung für Brathähnchen“.

Salz

Die Form der Salzgewinnung muss nicht spezifisch bezeichnet werden. Speise- oder Tafelsalz kommt oft aus Solekammern und Steinsalz wird gerne mit dem Zusatz „Natur-„, oder „Ur“-Salz versehen. Einzig Meersalz wird meist eindeutig benannt. Salz wird häufig mit Jod (gegen Jodmangel) oder Fluorid (zur Kariesvorbeugung) versetzt. Werden Trennmittel für eine beständige Rieselfähigkeit zugegeben, muss dies gekennzeichnet werden. Diese Rieselhilfen können gesundheitlich bedenklich sein und sollten vermieden werden. Reines Salz selbst läuft nicht ab und bräuchte daher kein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und lediglich zugesetzte Stoffe wie Jod verflüchtigen sich mit der Zeit. Außerdem kann reines Salz nicht bio-zertifiziert sein, da es kein landwirtschaftliches Produkt ist.

Senf

Die Zusammensetzung von Senf ist rechtlich nicht verbindlich. Als unverbindliche Richtlinie gilt, dass mindestens 15 Prozent der Trockensubstanz aus Senfsaat oder Senfmehl bestehen sollte. Zugesetzte Flüssigkeiten sind Wasser, Essig oder auch Traubenmost sowie andere „trinkbare Flüssigkeiten“. Weitere mögliche Zutaten sind Salz, Zucker, Kräuter, Gewürze und Aromen.

Essig

Die Essigverordnung regelt die Kennzeichnung von Essig im Handel. Essig enthält in 100 Millilitern mindestens 5 Gramm und höchstens 15,5 Gramm Säure, die genau Konzentration muss angegeben werden. Auch die Herkunft (Essiggärung aus weingeisthaltigen Flüssigkeiten; verdünnte Essigsäure oder Essigessenz mit Wasser; Mischung von Gärungsessig mit Essigsäure, Essigessenz oder Essig aus Essigessenz) wird genannt.

Was genau ist eigentlich Curry?

Curry ist nicht gleich Curry, sondern bezeichnet eine Mischung aus verschiedenen gemahlenen Gewürzen. Häufig enthalten sind Kurkuma, Koriander, Bockshornkleesamen, Pfeffer, Chili, Ingwer und Kardamom. Die Mischungen können unterschiedlich schmecken und reichen von feurig-scharf bis tropisch-süß.

Wenn die Mischung im Namen den Zusatz „-zubereitung“ trägt, dann können auch Speisesalz, Hülsenfruchtsamen-Mehl, Stärke und Dextrose zugesetzt sein.

In der internationalen und schwerpunktmäßig in der indisch geprägten Küche werden entsprechend gewürzte Gerichte und Soßen als Curry bezeichnet. Die Blätter des Currybaumes werden ebenfalls als Gewürz verwendet, haben aber mit der Curry-Gewürzmischung nichts zu tun.

Inhaltsstoffe

Minze (C) Envato

Je nach Inhaltsstoffen (sekundäre Pflanzenstoffe) können Gewürze und Kräuter z. B. beruhigend, anregend, verdauungsfördernd oder keimhemmend wirken. So regen zum Beispiel Paprika, Senf, Pfeffer und Ingwer die Speichel- und Magensaftproduktion und damit auch den Appetit an, fördern den Gallenfluss und damit die Verdauung. Anis, Fenchel, Kümmel, Pfefferminze, Thymian und Salbei zählen zu altbekannten Hausmitteln bei Erkältungen und Magen-/Darmproblemen. Knoblauch wird zur Linderung bronchialer Leiden und zur Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes verwendet.

Im Übermaß genossen können die Inhaltsstoffe von Kräutern und Gewürzen auch schädliche Wirkungen haben. So enthalten Estragon, Basilikum, Fenchel, Piment und zahlreiche andere Gewürze die Aromastoffe Estragol und Methyleugenol, welche sich im Tierversuch als krebserregend erwiesen haben. Die Verwendung dieser Kräuter und Gewürze als Würzmittel gilt in den üblichen Mengen jedoch als unbedenklich, ein übermäßiger, insbesondere längerfristiger Verzehr von Fencheltee oder Basilikumpesto sollte vermieden werden. Muskatnüsse können überdosiert (mehr als 5 g) Halluzinationen hervorrufen und für Kinder sogar tödlich sein, wenn zwei ganze Nüsse auf einmal verzehrt werden.

Wer bei der Ernährung möglichst wenig Salz verwenden will, sollte auch beim Gebrauch von Würzen vorsichtig sein, denn sie haben zum Teil einen hohen Kochsalzanteil. Sojasoße enthält beispielsweise pro 100 g ungefähr 5,5g Salz. Das Salz entsteht bei der Herstellung der Würzen: Die Grundstoffe werden mit Salzsäure gekocht und anschließend mit Natronlauge neutralisiert. Kochsalzarm ist Hefe-Extrakt, ein Würzmittel, das hauptsächlich in Reformhäusern angeboten wird.

Scharfe Gewürze wie Chili schmecken nicht scharf, sondern wir fühlen die Schärfe. Inhaltsstoffe wie Capsaicin reizen Rezeptoren im Gehirn, die ein Schärfegefühl im Mund auslösen.

Ingwer (C) Envato

Tipps

Misch es dir selbst!

Viele Gewürzmischungen aus dem Supermarkt werben zwar mit tollen Fantasienamen, sind jedoch oft alles andere als fantastisch. Sie enthalten meist viel Salz und Zucker und schmecken dadurch, dass sie schon gemahlen sind, nicht lange intensiv. Probiere doch mal eine eigene Mischung zu kreieren. Rezepte für beliebte Kombinationen findest du online.

Frisch gemahlen ist halb gewonnen

Kaufe Gewürze lieber im Ganzen und mahle sie zuhause selbst im Mörser oder einer Gewürzmühle. So ist das Aroma intensiver und deine Gerichte werden noch leckerer. Zudem sind ganze Gewürze länger haltbar als bereits gemahlene.

Erst rösten, dann mörsern

Durch ein leichtes Anrösten der Gewürze in der Pfanne werden eine Vielzahl von Aromen freigesetzt und verstärkt. Außerdem lassen sich ganze Gewürze so leichter vermahlen. Das lohnt sich!

Im Sommer an den Winter denken

Viele Kräuter vom Balkon oder aus dem Garten kannst du im Sommer ernten und entweder einfrieren oder trocknen. Zum Trocknen kannst du die Kräuter an einem luftigen Ort im Schatten ausbreiten. Vorsicht bei direkter Sonne: flüchtige Inhaltsstoffe und ätherische Öle verdampfen schnell bei zu großer Hitze!

Frischer wird’s nicht

Frische Kräuter sind eine Bereicherung für deine Kochkunst! Sammle Wildkräuter (informiere dich aber vorher gut, um Verwechslungsgefahr vorzubeugen) oder baue deine eigenen Pflänzchen auf der Fensterbank oder dem Balkon an.

Wildkräuter

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Die bekannesten Wildkräuter bei uns sind: Brennessel, Löwenzahn, Gänseblümchen, Vogelmiere, Giersch, Schafgarbe, Knoblauchsranke, Gundelrebe, Scharbockskraut, Pimpernelle und viele mehr. Sie enthalten viele gesundheitlich wirksame Inhalts- und Bitterstoffe und sind für Salate, Kräuterquark und viel andere Gerichte geeignet.

Wertvolle Hinweise

Wer die Wildkräuter nicht im heimischen Garten, sondern draußen in der Natur sammelt, sollte folgendes beachten: Nur soviel ernten, wie wirklich benötigt wird. Beispielsweise gilt bei uns die „Handstraussregel“, so viel darf für den privaten Gebrauch gepflückt werden. Mindestens zwei Drittel der Pflanzen sollten an einem Ort stehen gelassen werden, damit sie sich weiter ausreichend vermehren können. Geeignete Sammelplätze sind Spielplätze, die Ränder von ökologisch bewirtschafteten Feldern (vorher die Bäuer*innen fragen) und die freie Natur. An stark befahrenen Straßen, am Rand konventionell bewirtschafteter Flächen, auf Halden oder verwilderten Grundstücken, in den Altlasten vermutet werden, und an Orten, an denen Hunde ihr Geschäft hinterlassen sollte nicht gesammelt werden. In Naturschutzgebieten darf nicht gesammelt werden. Grundsätzlich ist das Pflücken von Pflanzen, die unter Naturschutz stehen (z.B. Schlüsselblumen), verboten.

Am besten eignen sich trockene, sonnige Tage; je nach Pflanze idealerweise vormittags, wenn der Tau abgetrocknet ist oder nachmittags. Eine Schere oder ein scharfes Messer verwenden, um die Pflanzen nicht unnötig zu beschädigen. Zum Sammeln einen Korb aus Natur-Materialien verwenden; empfindliche Kräuter können in feuchte Geschirrtücher eingeschlagen werden.

Die Kräuter am besten frisch verarbeiten. Zum Verwahren die Kräuter in ein Wasserglas stellen oder in feuchte Tücher gehüllt, im Kühlschrank maximal zwei Tage lagern.

Wildkräuter erkennen: Wer sich bei der Bestimmung der Kräuter unsicher ist, kann Erkennungsapps fürs Handy (z. B. Flora Incognita) nutzen oder –  noch viel besser –  bei ausgebildeten Kräuterfachleuten eine Wildkräuterführung mitmachen. Dort gibt es auch direkt Sammel- und Zubereitungstipps.

Anis und Zimt (c) Envato

In der Küche

geröstete Gewürze (C) Envato

Kräuter und Gewürze finden in der Küche vielseitige Verwendungen und sind aus einer abwechslungsreichen Küche nicht wegzudenken. Sie helfen bei der:

Aromatisierung

Kräuter und Gewürze aromatisieren Gerichte und geben ihnen ihren charakteristischen Duft und Geschmack. Basilikum verleiht Tomatensoßen ihr frisches Aroma, während Zimt Desserts eine warme, würzige Note verleiht.

Konservierung

Salz wird traditionell zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet. Auch Gemüse, das in Essig eingelegt wird, kann so vor dem Verderben bewahrt werden.

Optik

Gewürze wie Safran oder Paprika verleihen Gerichten nicht nur einen bestimmten Geschmack, sondern auch eine lebendige Farbe.

Verdauungsförderung

Einige Kräuter und Gewürze, wie Ingwer oder Minze, können insbesondere in Form von Tees bei der Verdauung helfen und Unwohlsein lindern.

Wusstest du, dass Kurkuma erst in Verbindung mit Pfeffer seine volle Wirkung entfaltet? Das im Pfeffer enthaltene Piperin hilft dem Körper dabei, den Wirkstoff Curcumin aufzunehmen.

Gewürze anrösten

Ganze Gewürze können vor der Verwendung in einer trockenen Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze angeröstet werden. Sie entfalten dann ein deutlich stärkeres Aroma. Wichtig: Bleib am Herd und achte darauf, dass die Gewürze nicht verbrennen.

Lang oder Kurz?

Kräuter und Gewürze verhalten sich in der Küche sehr unterschiedlich. Viele enthalten flüchtige Aromen, die bei Hitze schnell verloren gehen, einige müssen aber auch lange mitgekocht werden, um ihre Aromen abzugeben. Dazu gehören deftige Gewürze, die auch oft in Eintöpfen verwendet werden: Kümmel, Lorbeer, Nelken, Sternanis, Wacholderbeeren oder auch Zimtstangen. Gewürze wie Pfeffer, Paprikapulver oder Ingwer verflüchtigen sich bei zu langem Kochen. Die meisten frischen Kräuter werden erst kurz vor dem Servieren zugegeben.

Wasser- oder Fettlöslich?

Viele Gewürze enthalten sowohl wasser- als auch fettlösliche Verbindungen. Sie können in verschiedenen Zubereitungsmethoden unterschiedliche Geschmacksnuancen entfalten. Beispielsweise können Gewürze zuerst in Fett (z. B. Öl oder Butter) angebraten werden, um fettlösliche Aromen freizusetzen und dann mit Flüssigkeit (z. B. Brühe, Wein oder Wasser) aufgegossen werden, um wasserlösliche Aromen hinzuzufügen.

Minze (C) Envato
Senf (c) Envato

Lagerung und Haltbarkeit

Gewürzregal (c) Envato

Besonders bei gemahlenen Produkten können Luft- und Lichteinflüsse das Aroma und damit die Würzkraft vermindern. Daher solltest du Gewürze nur in den Mengen einkaufen, die du innerhalb weniger Monate verbrauchen kannst. Nicht zerkleinerte Gewürze haben die längste Haltbarkeit. Pfefferkörner, Zimtstangen, Ingwer oder Muskatnuss kannst du bis zu vier Jahre lagern. Kräuter schmecken bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Estragon) frisch intensiver als getrocknet. Getrocknete Kräuter sollten nicht länger als ein Jahr gelagert werden.

Gewürze sollten getrennt voneinander, kühl, trocken und möglichst lichtgeschützt aufbewahrt werden. Am besten verwendest du Gewürzdosen oder -gläser, die luftdicht verschlossen werden können. Da übermäßige Hitze, Feuchtigkeit und Gerüche den Gewürzen schaden, sollte sich dein Gewürzregal nicht in unmittelbarer Nähe der Kochstelle befinden.

Quiz

Ergebnis

Wow! Du weißt wirklich Bescheid!

Versuch’s nochmal! Du kannst alles im Eintrag nachlesen.

#1. Wodurch unterscheiden sich Kräuter und Gewürze?

Wähle alle richtigen Antworten aus:

Gewürze werden ganz, gerebelt, geschnitten, granuliert oder gemahlen angeboten. Blatt- und Krautgewürze zählen getrocknet zu den Gewürzen und werden in frischem Zustand als Würz- oder Küchenkräuter bezeichnet, die nur sehr begrenzt haltbar sind.

Nächste Frage

#2. Welche Probleme entstanden durch den Gewürzhandel in kolonisierten Gebieten?

Wähle alle richtigen Antworten aus:

Durch Kreuzzüge und den Kolonialismus gelangten viele neue Gewürze nach Europa. in Den Herkunftsländern führte jedoch der ökologische und soziale Raubbau zur Verdrängung lokaler Mischkulturen und förderte eine Konzentration auf Gewürz-Monokulturen.

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#3. Welches Gewürz ist in Deutschland am beliebtesten?

Rund 19 Prozent des Gewichtes der gesamten importierten Gewürze in Deutschland entfiel im Jahr 2021 auf ganzen Pfeffer, er ist das in Deutschland beliebteste Gewürz.

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#4. Wofür steht die Bezeichnung „Aceto Balsamico di Modena“ auf Essig?

„Aceto Balsamico di Modena“ ist eine EU-weit geschützte geografische Angabe. Ein so bezeichneter Essig muss in den Provinzen Modena oder Reggio Emilia hergestellt werden und bestimmte Qualitätsanforderungen (z. B. Traubensorten, Mindest-Säuregehalt, Kontrolle durch eine spezielle italienische Zertifizierungsstelle) erfüllen.

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#5. Wie werden viele Gewürze noch aromatischer?

Ganze Gewürze können vor der Verwendung in einer trockenen Pfanne ohne Öl bei mittlerer Hitze angeröstet werden. Sie entfalten dann ein deutlich stärkeres Aroma.

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