© Dr. Michael Immendörfer

Kein Brot, kein Kuchen, kein Bier – das wäre die Welt ohne Getreide. Getreide ist unverzichtbar für die menschliche Ernährung und gehört zur Pflanzengattung der Süßgräser. Aus Getreide gewinnen wir elementare Grundnahrungsmittel wie Brot. Getreide ist gut lagerfähig, in vielen Weltregionen regional verfügbar, lässt sich vielfältig zubereiten und unterstützt eine ausgewogene Ernährung. Oft aber unterschätzen wir die Vielfalt dieser Pflanzen, dabei gibt es etliche Sorten und Zubereitungsmethoden. Getreide ist die Basis vieler Kulturgüter und aus unserem Alltag kaum wegzudenken.

Die Basics zu Getreide & Pseudogetreide

Hättest du gewusst, dass Buchweizen gar kein echtes Getreide ist? Es gehört, genauso wie Amaranth oder Quinoa, zu den Pseudogetreiden, die anderen Pflanzenfamilien angehören. Obwohl es sich nicht um „echtes“ Getreide handelt, sind die Verwendungsmöglichkeiten von Pseudogetreide ähnlich und ebenfalls sehr vielfältig.

Weiterlesen

Getreide lässt sich in sieben Hauptgetreide unterscheiden, die wiederum in verschiedene Arten und Unterarten gegliedert sind. Aus den Unterarten entstehen durch Züchtung Getreidesorten, die an bestimmte äußere Bedingungen angepasst sind oder spezielle Eigenschaften aufweisen. Durch die Züchtung sind manche Sorten besonders gut für bestimmte Anwendungszwecke geeignet, zum Beispiel zum Brotbacken, Bierbrauen, zur Viehfütterung oder für den Direktverzehr. Der Forschungsstand zu den Entwicklungen und Verwandtschaftsverhältnissen verschiedener Getreidearten wandelt sich stetig – beispielsweise was die Verwandtschaft der sogenannten Urgetreidearten Kamut/Khorasan, Emmer und Einkorn zum Weizen angeht. Daher folgt die kulinarische Verwendung von Getreide nur bedingt der strengen botanischen Klassifizierung.

Hafer (c) Envato
Dinkel

Dinkel (c) Dominicus Johannes Bergsma

Dinkelweizenkörner (c) Envato

Merkmale: Der mitteleuropäische Dinkel ist eine Rückkreuzung aus Saatweizen und Emmer. Die Entstehung des Saatweizens und des europäischen Dinkels sind vermutlich unabhängig voneinander erfolgt. Dinkel war in der frühen Neuzeit das wichtigste Brotgetreide Mitteleuropas.  Dinkel wird zu Graupen, Grütze und Mehl verarbeitet.

Verwendung: Backgetreide, Brei

Gerste 

Gerstefeld (c) EnvatoGerstenkörner (c) Envato

Merkmale: Gerste ähnelt Weizen, verfügt jedoch über weniger Klebereiweiß. Sie wird daher vorrangig zum Bierbrauen oder für die Herstellung von Whiskey verwendet. In der Küche findet Gerste oft in Form von Graupen Verwendung.

Verwendung: Aufläufe, Brei, Rohstoff für Bier, Zutat bei Brot und Kleingebäck

 

Grünkern

Robert-Flogaus-Faust,-CC-BY-via-Wikimedia-CommonsFränkischer Grünkern (c) Stefan Abtmeyer

Merkmale: Bei Grünkern handelt es sich um halbreif geernteten Dinkel. Grünkern hat einen sehr würzigen, kräftigen Geschmack, der leicht nussig ist.

Verwendung: Bratlinge, Klöße, „Risotto“, Suppen

 

Hafer 

Hafer (c) PixabayHaferkörner (c) Envato

Merkmale: Hafer hat von allen Getreiden den höchsten Gehalt an Fett, Eiweiß und Mineralstoffen. Hafer wird meist geflockt verzehrt.

Verwendung: Bratlinge, Krankenkost (Haferschleim), Flocken und Müsli, Hafermilch, Zutat bei Brot und Kleingebäck

 

Hirse

Hirseplantage (c) EnvatoHirsekörner (c) Envato

Merkmale: Hirse wird als Sammelbegriff für verschiedene Getreidearten aus mehreren Gattungen verwendet. Am bedeutendsten sind Sorghum, Millet und Teff (Zwerghirse). Die kleinkörnige Hirse muss geschält werden und wird im Handel meist als ganzes Korn angeboten. Hirse hat einen höheren Fettanteil als andere Getreide und ist leicht verdaulich.

Verwendung: Aufläufe, Beilage, Brei, Flocken, Klöße, Fladenbrot

 

Mais

Zuckermaispflanze (c) EnvatoMaisvielfalt (c) Slow Food

Merkmale: Ähnlich wie Hirse enthält Mais mehr Fett als andere Getreide. Auch der Anteil von Vitamin E ist höher. Mais kann in Silo-, Körner- und Zuckermais eingeteilt werden. Aus den Keimen wird Maiskeimöl hergestellt.

Verwendung: Brei (ital. Polenta), Cornflakes, Fladenbrot, Gemüse (frische Maiskörner), Stärkemehl, alkoholische Getränke (Whiskey, Bier)

 

Reis

Reisfeld (c) EnvatoBasmati-Reis (c) Envato

Merkmale: Reis weist von allen Getreidearten den niedrigsten Eiweißgehalt auf. Er kann in Lang-, Rund-, Mittelkornreis; Duftreis (Jasmin- und Basmatireis) und Wildreis unterteilt werden.

Verwendung: Hauptgericht oder Beilage, Süßspeisen

 

Roggen

Roggen (c) AlupusRoggenkörner (c) Envato

Merkmale: Roggen ist nach Weizen das zweitwichtigste Brotgetreide. Er hat einen kräftigeren Geschmack als Weizen und wird meist für Sauerteigbrote verwendet. Roggenbrot bleibt länger frisch als Weizenbrot. Als Triticale wird die Mischform von Roggen und Weizen bezeichnet.

Verwendung: Brot, Kleingebäck

 

Weizen

Veit Dickkopfweizen (c) Dr. Michael ImmendörferWeizensamen (c) Envato

Merkmale: Weizen ist das weltweit wichtigste Brotgetreide. Er hat durch den hohen Anteil an Klebereiweiß eine besonders gute Backfähigkeit. Aus den Keimen wird Weizenkeimöl hergestellt.

Verwendung:

  • Weichweizen: Brot, Kleingebäck, feine Backwaren, Süßspeisen
  • Hartweizen: Herstellung von Teigwaren/Nudeln, z.T. auch Backwaren

 

Buchweizen

blühender-Buchweizen_(C)EnvatoBuchweizen(C)Envato

Merkmale: Buchweizen gehört zu den Knöterichgewächsen und war ursprünglich in Osteuropa und Asien verbreitet. Die Pflanze stellt geringe Ansprüche an den Boden.

Verwendung: ganzes Korn, Grütze, Flocken und Mehl, für Salate, Suppeneinlage, Gebäck oder als Beilage

 

Quinoa

Quinoa-Plantage_(C)EnvatoQuinoa_(C)Envato

Merkmale: Die bunten, sehr kleinen und runden Quinoa-Samen wachsen in großer Höhe (bis auf 4.000 Meter) und auch auf kargem Boden sowie unter schwierigen klimatischen Bedingungen.

Verwendung: nur gekocht zu verwenden (Bitterstoffe!), wie Reis, im Salat, als Brei

 

Amaranth

Blühende-Amaranthblumen_Pflanzenfeld(C)EnvatoAmaranth-Kornoberfläche_(C)Envato

Merkmale: Amaranthsamen sind ca. senfkorngroß und wachsen am bis zu 3 m hohen Gras. Amaranth verfügt über einen hohen Eiweiß- und Eisengehalt.

Verwendung: gekocht als Beilage oder im Salat, gepufft im Müsli oder in Riegeln

 

Kulturhistorie

Menschen sind erst sesshaft geworden, als sie begonnen haben, Landwirtschaft zu betreiben. Statt als Nomaden zu jagen und zu sammeln, blieben sie jetzt an einem Ort, beobachteten, bepflanzten und bewirtschafteten die Böden ihrer Felder und fanden so eine neue Lebensgrundlage. Unter den ersten Pflanzen, die kultiviert wurden, waren Süßgräser. Bereits vor 12.000 Jahren wurden Getreide wie Gerste, Emmer und Einkorn angebaut. Nachweise dafür wurden im sogenannten fruchtbaren Halbmond, am nördlichen Rand der arabischen Halbinsel, gefunden.
Mit dem Ziel, die mühsame Arbeit auf dem Feld effektiver zu gestalten, führte der Ackerbau im Verlauf der Jahrhunderte zu zahlreichen landwirtschaftlichen Innovationen wie dem Pflug, Sensen und Dreschflegeln.
Heute ist Getreide die Nahrungsgrundlage der Welt. Welches Getreide am wichtigsten ist, unterscheidet sich regional: In Europa ist es Weizen, in Mittelamerika ist es Mais, in Südostasien Reis und im Sahel Hirse und Sorghum. Die unterschiedliche Verfügbarkeit und verschiedenste landwirtschaftliche und handwerkliche Techniken bei der Verarbeitung durch Bäckerinnen, Müller sowie Köche und Köchinnen brachten verschiedene Ernährungsformen und nationale Küchen hervor.
Auch innerhalb von Deutschland sind je nach Region unterschiedliche Getreidearten besonders verbreitet. Auf den kargen Böden der Schwäbischen Alb wurde vor allem Dinkel kultiviert, in Franken und Norddeutschland wurden vorrangig dunkle Brote aus dem dort wachsenden Roggen gebacken und im Süden Bayerns wuchs der Weizen gut, was zur Vielfalt der traditionellen bayerischen Mehlspeisen geführt hat.

Sichel (c) Envato
Gerstenähre (c) Envato

Getreideanbau: Teller oder Tank?

Hast du schon einmal etwas von Sorghumhirse gehört? Wenn nicht, ist das kein Grund dich zu wundern: Diese Getreideart ist in Afrika und Zentralasien ein wichtiges Grundnahrungsmittel, aber bei uns beinahe unbekannt. Fast jede Region hat eine eigene Getreidekultur. Aus der deutschen Brotkultur können wir uns beispielsweise den Roggen nicht wegdenken. Deutschland ist der mengenmäßig größte Roggenproduzent. Dennoch macht dieses Getreide nur 8 % der hier geernteten Getreidemenge aus. Ganz anders als Mais, Weizen und Reis, die als wichtigste Nährstofflieferanten für die Welternährung gelten, handelt es sich um ein Nischenprodukt.

Wofür wird Getreide verwendet (in %)

  • Saatgut
  • Futter
  • Verluste
  • Industrielle Verwertung
  • Energetische Nutzung
  • Nahrungsverbrauch

Quelle: BMEL, 2022

Gleichzeitig ist Getreide ein globales Gut, das an Börsen gehandelt wird. Die Getreidepreise sind von diversen anderen Rohstoffen und deren Preisschwankungen abhängig. Ein Zusammenhang ist beispielsweise zu den Preisen von Phosphor oder Stickstoff ersichtlich, die als Dünger im Getreideanbau eingesetzt werden. Welche globalen Dimensionen der Getreidehandel annimmt, wird deutlich, wenn sich durch Kriege, Krisen, Rohstoffverfügbarkeiten oder Nutzungsveränderungen das Angebot auf dem Weltmarkt verknappt und die Preise teils drastisch steigen. Viele Einflussfaktoren können das verursachen. Denn oft wird vergessen, dass Getreide nicht nur als Nahrungsmittel dient: Es wird zur Ethanolherstellung verwendet, dient als Tierfutter, stellt einen Industrie-Rohstoff dar und wird zur Energiegewinnung eingesetzt. 15 % des in Deutschland angebauten Getreides dient als Industrie-Rohstoff oder wird als nachwachsende Ressource für die Energiegewinnung in Getreideheizungen oder Biogasanlagen eingesetzt.

Weiterlesen

Häufig landet Getreide weder im Tank noch auf den Teller – beziehungsweise erst über einen großen Umweg. Bedingt durch die intensive Fleischproduktion in Deutschland landet über 50 % des Getreides in den Futtertrögen von landwirtschaftlichen Nutztieren, um Fleisch, Milch oder Eier zu erzeugen.
Ebenso problematisch ist die Frage, wo überhaupt Flächen für den Getreideanbau zur Verfügung stehen. Für den Ackerbau wird verhältnismäßig viel Platz benötigt. Die Frage, ob Acker oder Autobahn, stellt sich heutzutage vor allem aufgrund steigender Bodenpreise. Immer mehr Flächen werden durch Autobahnen oder große Einkaufs- und Logistikzentren versiegelt.
In Deutschland werden über 50 % des insgesamt verfügbaren Ackerlandes für den Anbau von Getreide genutzt. Am häufigsten für (Weich-)Weizen, gefolgt von (Futter- und Brau-)Gerste. Der Selbstversorgungsgrad mit Getreide lag in Deutschland 2021/22 bei 109 %. In der EU ist Deutschland, nach Frankreich, der zweitgrößte Produzent von Getreide. Es folgen Polen, Rumänien und Spanien.
Obwohl die meisten Menschen mit Getreide vor allem Brot und Nudeln assoziieren, wird in Deutschland nur jedes fünfte Korn (20 %) direkt als Lebensmittel verzehrt. Über 80 % davon ist Weizen.

Auf dem Acker

Zeit, den Blick auf den Acker zu richten: Beim Getreideanbau in Deutschland wird in Sommer- und Wintergetreide unterschieden.

Wintergetreide

Das Wintergetreide wird im Herbst gesät und ab Juli des nächsten Jahres geerntet. Es benötigt die niedrigen Temperaturen im Winter, um die Bildung von Blüten und Samen, die zukünftigen Getreidekörner, zu stimulieren. Bedeutende Wintergetreide in Deutschland sind: Winterweizen, Winterroggen, Wintergerste, Wintertriticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen).

Sommergetreide

Das Sommergetreide wird im Frühjahr gesät und im selben Jahr geerntet. Im Gegensatz zum Wintergetreide kommt es ohne die Stimulation durch Kälte aus. Da die Vegetationszeit aber kürzer ist und die Winterfeuchtigkeit nicht ausgenutzt werden kann, ist der Ertrag geringer. Typische Sommergetreide sind: Hafer, Sommergerste und Mais.

Wie kann ich Getreide auf dem Feld auseinanderhalten?

Das ist gar nicht so leicht, denn viele Getreidearten sehen sich bis zu einem gewissen Reifestadium sehr ähnlich. Merkmale, die bei der Unterscheidung helfen können, sind die Wuchshöhe im Endstadium, die Anordnung der Getreidekörner an den Rispen oder Ähren sowie das Vorhandensein von Grannen, den langen spitzen Fortsätzen am Ende der Spelzen. Die Ausnahme bilden Mais und Hirse, die schon auf den ersten Blick anders aussehen als anderes Getreide.

Weizen

Weizen

meistens keine Grannen

Gerste

Gerste

meistens sehr lange Grannen, enden wie abgeschnitten auf einer Höhe

Roggen

Roggen

mittellange Grannen, die in der Regel gleich lang sind

Hafer

Hafer

keine Grannen, Körner wachsen an einer Rispe und nicht an Ähren

Schau genau hin!

Guter Boden, Gutes Korn!

Boden (c) Lotte Heerschop

Nicht jede Fläche eignet sich für den Anbau von hochwertigem Getreide. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Bodenqualität und Getreidequalität. Nur auf gutem Boden kann gutes Getreide wachsen. Wie gut ein Boden ist, kann über Bodenpunkte klassifiziert werden. Dafür werden Merkmale wie der Bodentyp, Klimafaktoren und individuelle Standortfaktoren berücksichtigt.

Neben der Qualität des Bodens spielt die Düngung eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Getreideanbau. Vor allem viele moderne Sorten benötigen hohe Stickstoffmengen. Der Stickstoff führt in der konventionellen Landwirtschaft durch die hohe Belastung des Bodens zu zahlreichen Problemen. Die Züchtung von stickstoffeffizienten Sorten rückt daher als Alternative immer mehr in den Fokus.

Im Bio-Landbau darf Stickstoff nicht in hohen Mengen als Dünger ausgebracht werden. Er muss somit über andere Wege generiert werden. Beliebt ist der Anbau von luftstickstoffbindenden Leguminosen als Zwischenfrucht, Untersaat oder im Gemenge. Effizient ist beispielsweise der gemeinsame Anbau von Hülsenfrüchten und Getreide, bei dem das Getreide als Stützfrucht dient. Auch die Pflanzung von standortangepassten Sorten, die optimal zur gegebenen Bodenstruktur, Wasserverfügbarkeit und Unkrautdruck passen, ist erfolgsversprechend. Diese Maßnahmen haben einen positiven Einfluss auf die Bodengesundheit und die Sicherung langfristig hoher Erträge.

Die Getreidequalität bestimmt auch die anschließenden Verwertungsmöglichkeiten: Ist das Getreide als Basis hochwertiger Backwaren geeignet oder kann es bestenfalls als Futtergetreide dienen?
DIe industrielle Getreideverarbeitung hat strenge Kriterien, anhand derer sie das Getreide sortiert. Sie muss eine gleichbleibende Qualität und eine maschinelle Verarbeitbarkeit sicherstellen und braucht daher immer die gleiche Ausgangsware. Handwerkliche Betriebe sind im Gegensatz dazu flexibler. Handwerkliches Können ermöglicht es, Getreide zu verwerten, das in der Industrie längst aussortiert worden wäre. So kann auf Schwankungen entsprechend reagiert werden. Insgesamt könnte bei höherer Flexibilität – sprich: in einer handwerklichen Herstellung – mehr Getreide für die menschliche Ernährung genutzt werden.

Welche Auswirkungen hat die Klimakrise auf den Getreideanbau?

Die Klimakrise hat große Auswirkungen auf den Getreideanbau, insbesondere auf den Anbau von Weizen.

1) Ertragsschwankungen:

Aufgrund von Hitzestress reduzieren Pflanzen ihre Photosynthese-Aktivität, um Wasser zu sparen. Die Erträge sinken, obwohl die erhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre auch düngend auf das Getreide wirken kann.

2) Veränderung der Getreidequalität:

Stickstoff kann in ausgetrockneten Böden nicht mineralisieren und somit nicht von den Pflanzen in der Kornfüllungsphase aufgenommen werden. Dies führt zu verringerten Proteinkonzentrationen, erheblichen Veränderungen in der Proteinzusammensetzung und somit zu einer Veränderung der Getreidequalität. Durch die erhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre verringert sich die Konzentration wichtiger Mineralien im Getreide.

3) Negative Auswirkungen auf die Grundwasserqualität:

Gestresstes Getreide nimmt weniger Dünger auf. Die resultierenden Nährstoffüberschüsse führen zu einer Verschlechterung der Grundwasserqualität und haben negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt.

4) Erhöhte Treibhausgasemissionen:

Durch Dürre und ausgetrocknete Böden vermindert sich die Nährstoffaufnahme und das Pflanzenwachstum wird eingeschränkt. Somit können die Pflanzen weniger CO2 aufnehmen und die Konzentration in der Atmosphäre steigt weiter an.

Traktor (c) Envato
Getreideähre (c) Envato

Zucht und Sortenvielfalt

Züchtung ist keine neue Erfindung, sondern wird seit Jahrtausenden betrieben. Bäuer*innen haben in der Vergangenheit ihr eigenes Saatgut vermehrt, indem sie Auslese und Nachbau betrieben: Sie haben die Samen der stärksten Pflanzen zurückgehalten, um sie im folgenden Jahr wieder auszusäen. So wurde es möglich, Getreide an sich wandelnde Umweltbedingungen anzupassen und nach erwünschten Eigenschaften zu selektieren. Als erstrebenswert gelten ein hoher Ertrag, gute Qualität und Resistenzen gegen Krankheiten und Pilzbefall.

Saatgut war und ist ein wichtiges Handelsgut. Weil die Zucht mit hohem Aufwand und Kosten verbunden ist, hat Saatgut seinen Preis. Seit in den 1950er Jahren in Deutschland das Saatgutverkehrsgesetz zum Sortenschutz und -erhalt eingeführt wurde, müssen alle Sorten beim Bundessortenamt gemeldet werden. Für den Anbau der Sorten wird eine Lizenzgebühr (Nachbaugebühr) fällig. Diese Regelung, die mit dem Ziel eingeführt wurde, die Ernährung in Deutschland zu sichern, führte allerdings auch dazu, dass heute viele Bäuer*innen von Saatgutlieferant*innen abhängig sind.

Die Pflanzenzüchtung wird vor allem von großen Saatgutkonzernen, mittelständischen Unternehmen und nur in einer kleinen Nische von Öko-Züchter*innen betrieben. Durch die Intensivierung des industrialisierten Landbaus konzentrieren sich die großen Konzerne auf wenige Getreidesorten, die besonders hohe Erträge liefern und auf bestimmte Eigenschaften (z.B. Pilzresistenz) zugeschnitten sind. Meist sind dies sogenannte Hybridsorten, die nicht nachbaufähig sind. Bäuer*innen müssen ihr Saatgut jedes Jahr neu kaufen und die Macht weniger Saatgutkonzerne weitet sich aus.

Was sind eigentlich Hybrid-Sorten?

Das sind Pflanzensorten, die durch die Kreuzung von jeweils definierten Inzuchtlinien entstehen. Vorteile sind sowohl ein breites Repertoire an unterschiedlichen genetischen Informationen als auch sogenannte Heterosis (Bastardwüchsigkeit), wodurch die Pflanzen größer und widerstandsfähiger werden. Einen Nachteil stellt die sehr aufwändige, „künstliche“ Befruchtung der Pflanzen dar. Außerdem wird durch Hybrid-Sorten die biologische Vielfalt eingeschränkt. Die Eigenschaften der Elterngenerationen gehen verloren und in den Folgegeneration sinken der Ertrag und die Qualität stark. Aus den Samen der Hybrid-Sorten ist kein Nachbau möglich.

Warum diese Sorten so problematisch sind und wie wichtig Saatgutsouveränität für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ist, kannst du hier nachlesen:





Viele dieser neuen Sorten bringen ihre Leistung nur in Kombination mit großen Mengen Kunstdünger und einem starken Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Häufig agieren die marktbeherrschenden multinationalen Saatgutkonzerne zeitgleich als Dünger- und Pestizidproduzenten. Sie haben eine monopolähnliche Stellung und sorgen für eine hohe Abhängigkeit von ihren Produkten.

Durch diese Entwicklungen wird die biologische Vielfalt stark eingeschränkt. Weniger ertragreiche Getreidearten und -sorten werden verdrängt, obwohl diese häufig andere Vorteile haben. Sie sind gut an die Anbauregion angepasst, resilienter und benötigen weniger Düngemittel. Sie sind außerdem wichtig, um einen breiten Genpool zu bewahren und genetischer Verengung vorzubeugen.

Aufgrund anhaltend zu hoher Stickstoffeintragungen, die durch Auswaschung ins Grundwasser gelangen, gibt es vermehrt ausgelaugte Böden. Trotz Düngung sind die Erträge von diesen Böden vermindert.

Die Tatsache, dass das Düngegesetz stetig verschärft wird, führt dazu, dass sich die Züchtung heutzutage langsam wandelt. Es wird vermehrt auf besser angepasste Sorten und einen reduzierten Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz gesetzt.

Konventionelle Zucht und ihre Alternativen

Konventionelle Sorten sind für den Anbau unter Einsatz von großen Mengen an Stickstoffdünger gezüchtet. Sie eignen sich daher nicht für die weniger input-orientierten biologischen Anbaumethoden. Die Wuchshöhe bei konventionellen Züchtungen ist oft sehr niedrig: Die Ähren sind schwer und durch die geringe Höhe wird die Gefahr gemindert, bei Sturm umzuknicken. Gleichzeitig steigt die Pilzanfälligkeit durch bodennahes Wachstum.

Sorten aus Bio-Saatgut sind öfter hochwachsend, weniger pilzanfällig und durch den größeren Wasserspeicher im Halm auch trockenheitsresistenter. In der ökologischen Züchtung wird eine größere Vielfalt an Sorten benötigt, da die Pflanzen auf zahlreiche Standortfaktoren angepasst sein müssen. Somit können Züchtungen entstehen, die beispielsweise für den Mischkulturanbau mit Leguminosen geeignet sind. Dort dient das Getreide als Stützfrucht und die Leguminose bringt Stickstoff in den Boden ein.

Für sogenannte Erhaltungssorten gelten geringere Zulassungsvoraussetzungen beim Bundessortenamt. Zwar liefern sie oft geringere Erträge und niedrigere Qualitäten, sie sind jedoch wichtig, damit ein großer Genpool erhalten bleibt. Die Sorten werden in Genbanken oder durch die Kultivierung, die vor allem im Privatbereich stattfindet, erhalten.

Früher war die Aussaat von ökologisch heterogenem Material der Standard. Unter dem Vorwand für mehr Ernährungssicherheit sorgen zu wollen, wurde es jedoch verboten. Stattdessen sollen nur homogene, gleichwachsende Pflanzen zugelassen werden. Eine Ausnahme bilden sogenannte „Heterogene Populationssorten“, die seit dem 01.01.2022 in der EU-Öko-Verordnung wieder zugelassen wurden. Um dieses heterogene Saatgut zu gewinnen, werden Sorten gezielt gekreuzt. Die Pflanzen unterscheiden sich beispielsweise in Wuchshöhe, Länge der Grannen und im Wurzelwachstum. So sind die Pflanzen an verschiedene Anforderungen angepasst. Im Durchschnitt kann mit ihnen ein höherer Ertrag erzielt werden als mit homogenem Saatgut. Weitere Informationen gibt es beim Bundessortenamt, dem Dottenfelder Hof und dem Projekt Pop-Kruste.

Kennst du die schon?

Das Projekt „Arche des Geschmacks“ der Slow Food Stiftung für Biodiversität schützt weltweit regional bedeutsame Lebensmittel, Nutztierarten, Kulturpflanzen sowie traditionelle Zubereitungsarten vor dem Vergessen und Verschwinden. Auch Getreide ist der Teil der Arche! 

Weizenkorn (c) Envato

Wie wird Getreide verarbeitet?

Als Getreideerzeugnis bezeichnet man gereinigtes, getrocknetes und weiterverarbeitetes Getreide. Zum Beispiel Erzeugnisse und Verarbeitungsprodukte der Getreidemühlen (z.B. Mehl), Reis, Teigwaren und Stärke. Getreideerzeugnisse beinhalten Eiweiß, Mineralstoffe, B-Vitamine und Ballaststoffe. Neben Kartoffeln sind Getreide und Getreideerzeugnisse die Hauptlieferanten für Kohlenhydrate in der menschlichen Ernährung. Diese Erzeugnisse enthalten maximal 14 % Restfeuchte und sind somit haltbar.

Mühlenprodukte

Schrot besteht aus groben Bruchstücken der Körner. Es enthält alle Teile des ganzen Korns. Vollkornschrot enthält auch den Keim, Backschrot (Type 1700) nicht. Schrot ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Mehl oder gezieltes Endprodukt des Prozesses. Es wird für Schrot- und Vollkornprodukte oder traditionelles Musmehl von der schwäbischen Alb verwendet.

Als Grieß wird ein körniges, aus dem Mehlkörper gewonnenes Mahlprodukt bezeichnet. Es ist feiner als Schrot, entsteht aber ebenfalls als Zwischen- oder Endprodukt in der Mühle. Weichweizengrieß wird beispielsweise für die Herstellung von Süßspeisen verwendet, Hartweizengrieß dient als Rohstoff für Teigwaren.

Die Körnung von Dunst liegt zwischen Grieß und Mehl. Auch Dunst ist ein Zwischenprodukt oder gezieltes Endprodukt. Es wird als Rohstoff für Teigwaren und feines Hefegebäck verwendet.

Mehl ist das am feinsten vermahlene Endprodukt des Mahlprozesses. Aus 100 Tonnen Weizen können je nach Ausmahlungsgrad 50 Tonnen weißes Mehl oder bis zu 90 Tonnen dunkles Mehl gewonnen werden. Im Handel wird der Ausmahlungsgrad durch bestimmte Typenbezeichnungen (Mehltypen) gekennzeichnet.

Wie unterscheiden sich Mehltypen?

Du hast dich sicher auch schon gefragt, was die Nummer auf der Mehlpackung zu bedeuten hat. Diese sogenannte Mehltype hat nichts mit dem Feinheitsgrad zu tun, sondern gibt den Mineralstoffgehalt vom Mehl an. Weizenmehl (Auszugsmehl) der Type 405 hat auf 100 kg einen Mineralstoffanteil von 405 g. Je höher der Mineralstoffanteil und damit die Typezahl, desto mehr Schalenteile wurden mit vermahlen. Vollkornprodukte enthalten sämtliche Bestandteile des Getreidekorns und tragen keine Typenbezeichnung.

Helle Mehle, die auch als Auszugsmehle bezeichnet werden, bestehen vorwiegend aus dem Mehlkörper des Korns. Sie sind mineralstoffarm, sowie bei Weizen relativ proteinreich. Helles Mehl wird in der Küche vielfältig verwendet. Es wird beispielsweise für Soßen, diverse Mehlspeisen sowie Klein- und Feinbackwaren der Bäckerei und Konditorei eingesetzt.

Das Mehl wird dunkler, wenn mehr Schalenanteile vermahlen werden. Dunkle Mehle bestehen somit nicht nur aus dem Mehlkörper. Sie enthalten mehr Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe. Verwendung finden sie vor allem beim Brotbacken.

Für Vollkornmehle werden die ganzen Körner gemahlen, auch der ölhaltige Keim. Somit sind die Inhaltsstoffe ähnlich wie bei dunklen Mehlen, werden jedoch noch um die mehrfach ungesättigten Fette aus dem Keim ergänzt. Dieses Fett sorgt für eine kürzere Haltbarkeit, denn es kann schneller ranzig werden. Das volle Korn findet als Schrot bzw. als (feines) Mehl Verwendung in Broten oder es wird flockiert, gequetscht oder gegrützt. Bei geschältem Hafer handelt es sich immer um Vollkorn, wenn kein Hafermark gewonnen wird. So wird das Feingut aus dem Inneren der geschälten Haferkerne bezeichnet.

  • Weizenmehl: Type 405, 550, 812, 1050 oder 1600
  • Dinkelmehl: Type 630, 812 oder 1050
  • Roggenmehl: Type 610, 815, 997, 1150, 1370, 1740 oder 1800

Kann ich mein Getreide selbst mahlen?

Getreideerzeugnisse

Polenta (c) Envato

Der auch als Polenta bezeichnete Maisgrieß ist vor allem in der traditionellen Küche von Norditalien, Österreich, der Schweiz, Spanien und den Balkanländern verbreitet.

Entweder wird der Grieß als einfacher Brei mit Milch gegessen oder gekocht, ausgestrichen, angetrocknet und dann gebraten.

Couscous (c) Envato

Couscous besteht aus Hartweizengrieß. Couscous stammt aus Nordafrika und wird traditionell gedämpft. 

Bulgur (c) Envato

Als Bulgur wird mittels Paraboiling-Verfahren vorgekochter und geschnittener Hartweizen bezeichnet. Er ist in der Türkei und in Vorderasien weit verbreitet.

Gerstenbrei (c) Envato

Graupen werden auch als Kochgerste bezeichnet, denn aus diesem Getreide bestehen sie meistens. Für die Herstellung von Graupen wird der Mehlkörper geschliffen.

Maisgrütze (c) Envato

Als Grütze werden grob zerschnittene Getreidekörner bezeichnet, die zumeist gekocht werden.

Haferflocken (c) Envato

Um Flocken herzustellen, werden Körner zuerst gedämpft, dann gepresst bzw. geflockt und anschließend wieder getrocknet. Meistens wird dafür Hafer verwendet.

Wie bestimme ich die Qualität von Getreide?

Der Verwendungszweck bestimmt häufig die Qualitätsmaßstäbe für Getreide. Landwirt*innen haben andere Ansprüche als Müller*innen. Bäcker*innen versprechen sich noch einmal andere Dinge vom Rohstoff Getreide. Es macht einen großen Unterschied, ob Bier gebraut, Energie erzeugt, Tiere gefüttert oder ein Biskuitteig hergestellt werden soll.

Beim Weizen gibt es eine Qualitätseinstufung des Bundessortenamtes:

E-Gruppe: Eliteweizen
A-Gruppe: Qualitätsweizen („Aufmischweizen“)
B-Gruppe: Brotweizen
C-Gruppe: sonstiger Weizen („Keksweizen“)

Welche Qualität erzeugt werden kann, entscheidet sich häufig schon beim Anbau. Verschiedene Sorten haben unterschiedliche Anforderungen an den Boden und erzeugen abweichende Qualitäten.

Welche Bezahlung die Getreideproduzent*innen von der Müllerei erhalten, hängt maßgeblich vom Proteingehalt des Getreides ab. Proteine sind für viele wichtige Eigenschaften bei der Verarbeitung verantwortlich und steuern beispielsweise die Wasseraufnahme oder die Teigbeschaffenheit.

Wie hoch der Proteingehalt des Getreides ist, hängt von der Versorgung der Pflanze mit Stickstoff ab. Dieser Zusammenhang führt dazu, dass sich Landwirt*innen den hohen Proteingehalt teilweise durch massiven Einsatz von Stickstoffdünger „erkaufen“. 

Die so entstehende Überdüngung ist nicht nachhaltig und führt zu zahlreichen Umweltproblemen. Um diesem Umstand zu begegnen, fordert der Berufsverband „Die freien Bäcker“ neue Kriterien für die Beurteilung von Weizenqualität: Nicht nur die Menge, sondern auch die Qualität des Proteins sollte berücksichtigt werden. Denn die Zusammensetzung des Proteins hat ebenfalls Einfluss auf die Fähigkeit zur Ausbildung einer stabilen Glutenstruktur und somit auf das Backergebnis. Die Proteinstruktur kann über die Sorte und über die Qualität des Anbaubodens beeinflusst werden. (Die freien Bäcker e.V., 2022)

Die Bewertung der Backfähigkeit wird neben anderen Kennwerten über die „Fallzahl“ gekennzeichnet. Sie ist das Maß für die Enzymaktivität und den damit einhergehenden Stärkeabbau. Die Fallzahl wird jedoch nur für Bäckereien ausgewiesen und ist für Endkonsument*innen nicht ersichtlich.

Rund ums Korn

Wie ist ein Getreidekorn aufgebaut?

Grafik (c) Slow Food Deutschland

Getreidekörner sind Samen. Sie sind darauf ausgelegt, neue Pflanzen hervorzubringen. Dafür keimt das Korn bei ausreichender Feuchtigkeit und Wärme. Die Stärke des Mehlkörpers wird dabei abgebaut.

Einige Getreidekörner, wie Hirse, Hafer und Gerste, sind zusätzlich von einer harten Schale, der Spelze, umgeben.
In Schälmühlen werden diese Körner von den Spelzen befreit und zu Grütze, Graupen oder Flocken verarbeitet. Auch Reis wird in solchen Mühlen verarbeitet.

Spelzenfreie Körner wie Weizen, Roggen oder Mais werden in Mahlmühlen verarbeitet. Dort werden sie zu Mehl, Dunst, Grieß oder Schrot verarbeitet.

Während helles Mehl hauptsächlich aus dem Mehlkörper gewonnen wird, besteht Vollkornmehl aus dem ganzen Korn, inklusive des Keims. Der Keim ist reich an Eiweiß, Fett (mit einem hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren) und Vitaminen. Da das Fett im Keim schnell ranzig werden kann, wird er bei Brotgetreide meist vor dem Vermahlen abgetrennt. Dann ist das Mehl länger haltbar.

Welche Inhaltsstoffe hat Getreide?

Die Zusammensetzung des Getreidekorns ist ideal für eine vollwertige und gesunde Ernährung.

Es besteht zu etwa 50 – 70% aus Kohlenhydraten, die Anteile an Ballaststoffen, Eiweiß und Fett variieren stark. 

Getreidekörner beinhalten folgende Mineralstoffe: Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium, Natron, Phosphor. Die Menge ist stark vom Ackerboden abhängig. Außerdem finden sich in Getreide die Vitamine B und E.

*Angaben für 100 g Rohgetreide
Quelle: BLS, 3.02Bilder (c) Envato

Die Menge an Mehl, die aus 100 kg Getreide hergestellt werden kann, wird als Ausbeute oder Ausmahlungsgrad bezeichnet. Weizen mit Type 405 hat eine Ausbeute von ca. 50 bis 60 %, mit Type 1050 liegt die Ausbeute bei ca. 83 % und bei Vollkornmehl bei mindestens 89 %.

Die Typezahl lässt auch Rückschlüsse auf die Inhaltsstoffe zu. Je niedriger die Typezahl, desto geringer ist der Eiweiß-, Fett- und Ballaststoffgehalt sowie die Anteile von Vitaminen (vor allem B1 und B3) und Mineralstoffen (zum Beispiel Kalium und Eisen). Auch die Zusammensetzung der Kohlenhydrate unterscheidet sich: Die kurzkettigen Kohlenhydratmoleküle in Mehl mit niedriger Typezahl gehen schneller ins Blut über und sorgen für einen schnellen, aber nur kurzfristigen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Vollkornmehl enthält mehr Kohlenhydrate aus langkettigen Sacchariden. Diese werden im Magen langsamer verarbeitet, weil sie erst von Enzymen aufgespaltet werden müssen. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel langsamer an und bleibt über einen längeren Zeitraum konstant: Wir sind länger satt.

Getreidesprossen ziehen

Sprossen bringen Abwechslung in die Küche und sind besonders gesund. Der Grund: Beim Auskeimen steigt der Gehalt an Vitaminen und Nährstoffen an. Schon mal ausprobiert?

Warum haben so viele Menschen Unverträglichkeiten gegen Getreide?

Die meisten Menschen können die Inhaltsstoffe von Getreide problemlos verwerten. Es gibt jedoch auch viele Menschen, die den Verzehr von Getreide nicht vertragen.

Dabei lassen sich drei Formen unterscheiden:

  1. Zöliakie: Zöliakie ist keine Allergie und auch keine Unverträglichkeit. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung. Nehmen an Zöliakie Erkrankte Gluten zu sich, werden Entzündungsreaktionen im Darm ausgelöst. Eine Nichtbeachtung der Symptome über längere Zeit kann zu Nährstoffmangel, Gewichtsverlust und Krebs führen. Die Ernährung muss daher komplett glutenfrei sein.
  2. Weizenallergie: Manche Menschen sind gegen bestimmte Weizeneiweiße allergisch und müssen daher vollständig auf den Verzehr von Weizen sowie verwandten Getreiden wie Dinkel, Emmer oder Einkorn verzichten.
  3. Nicht-Zöliakie-Weizenunverträglichkeit: Der Körper reagiert, je nach Stärke der Sensitivität, mit Durchfall, Sodbrennen oder Völlegefühl. In diesem Fall ist nicht Gluten das Problem, sondern andere Stoffe im Weizen. Vermutlich sind Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) und bestimmte Kohlenhydrate, die sogenannten FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole), für die Reaktionen verantwortlich.
Weiterlesen

Woher die auffällig steigende Zahl der Unverträglichkeiten kommt, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend untersucht und zum Teil umstritten.

Gründe für die zunehmende Zahl der Unverträglichkeiten könnten sein:

  1. Die Veränderungen in der Getreidezucht, die einen immer höheren Glutengehalt fokussieren.
  2. Die großen Pestizidrückstände, die auch in verarbeiteten Produkten wie Mehl nachgewiesen werden können und gesundheitsschädlich sind.
  3. Die industrialisierte Verarbeitung von Getreide unter hohem Zeitdruck, die zunehmend dazu führt, dass die Nutzung von Sauerteig und langer Teigführung vernachlässigt wird. Kohlenhydrathaltige Getreidebestandteile (siehe FODMAPS) können nicht richtig fermentieren und können den Darm reizen.
  4. Weizenprotein ist ein Bestandteil vieler Fertigprodukte und wird deswegen in noch größeren Mengen verzehrt.
  5. Einige Getreidesorten (unabhängig von der Art) können einen erhöhten Gehalt am Enzymblocker ATI aufweisen. ATI kann zu Unverträglichkeitserscheinungen führen.

Mittlerweile wurden die steigenden Zahlen an Unverträglichkeiten von verschiedenen Akteur*innen registriert. Das führt zum einen dazu, dass Zuchtbetriebe daran arbeiten, den ATI-Gehalt durch Züchtung zu reduzieren. Zum anderen führt es dazu, dass immer mehr glutenfreie Produkte auf den Markt kommen. Diese Produkte werden vielfach beworben und teilweise von ärztlichem Fachpersonal empfohlen. Es ist jedoch zu bedenken, dass sie meist industriell hergestellt werden und mit Ersatz-Bindemitteln wie Guarkern- oder Johannisbrotkernmehl, Xanthan, Hydroxymethlycellulose oder extrahierten Hülsenfruchtbestandteilen versetzt sind.

Um den Geschmack glutenfreier Backwaren zu verbessern, werden diese zum Teil mit glutenfreier Weizenstärke angereichert. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Abfallprodukt, das bei der Extraktion von Gluten für die Industrie anfällt. Menschen mit Zöliakie oder einer starken Weizenallergie vertragen diese jedoch häufig nicht und müssen besonders aufpassen.

Eine handwerkliche und glutenfreie Bäckerei erfordert aufgrund der ungünstigen Backeigenschaften der infrage kommenden Zutaten besonderes Know-How. Mittlerweile nehmen sich aber immer mehr Bäcker*innen dieses Themas an und erzielen gute Ergebnisse.

Parallel können viele Personen feststellen, dass ihnen gar nicht alle glutenhaltigen Backwaren gesundheitliche Probleme bereiten, sondern vor allem diejenigen, die schnell und industriell hergestellt wurden. Brote und Backwaren mit langen Geh-Zeiten weisen eine deutlich bessere Verträglichkeit auf. Durch den natürlichen Prozess der Reife werden verschiedene vergärbare Zucker abgebaut, die ansonsten bei manchen Menschen Reaktionen hervorrufen. Diese Erkenntnis führt dazu, dass wieder mehr Menschen Wert auf eine handwerkliche Herstellung von Brot und die Verwendung alter Getreidesorten legen. Nicht nur wegen des Geschmacks, sondern auch wegen der Bekömmlichkeit.

Tipps zum Korn-Kauf 

Probiere es mal regional

Alle Getreidearten, außer Reis, sind in Deutschland aus regionalem Anbau erhältlich. Aktuell lassen die klimatischen Bedingen keinen konkurrenzfähigen Reisanbau in Deutschland zu, in Italien oder Frankreich schon eher. So lassen sich zumindest die Transportwege im Vergleich zu Reis aus Asien deutlich verkürzen. Schau dich im Geschäft um und lies auf der Verpackung nach, woher das Produkt stammt. Bei Bio-Produkten findest du die Herkunftsangabe direkt unter dem EU-Bio Siegel.

Entdecke alternative Sorten

Hast du schonmal Rotkornweizen, Frankenkorn oder Lichtkornroggen probiert? Viele Regionen haben ihre eigenen Sorten, die optimal an das Regionalklima angepasst sind. Sie wachsen dort besonders gut und bringen Vielfalt auf deinen Teller.

Geht es auch persönlich?

Schau nach, ob es in deiner Nähe kleine Getreidemühlen mit Läden oder Direktvermarktung von getreideanbauenden Betrieben gibt. In Deutschland gibt es nur noch ca. 150 Mühlen, und diese freuen sich über deine Unterstützung.

Getreide in der Küche

Getreidearten mit dicker Schale sollten am besten vor dem Kochen eingeweicht werden, um die Garzeit zu verkürzen.

Getreide kann in Bezug auf Kochzeiten in vier Gruppen unterschieden werden:

Vorbehandelte und gemahlene Getreideprodukte

wie Polenta, Bulgur, Couscous und Getreideschrot:
Kochzeit: 5 bis 10 Minuten, Couscous muss nur mit kochendem Wasser übergossen werden, danach 5 bis 10 Minuten nachquellen lassen.

Hirse, Quinoa, Amaranth und Buchweizen:

Kochzeit: 10 Minuten und 10 Minuten nachquellen lassen.

Reis, Hafer, Grünkern:

Kochzeit: 30 bis 40 Minuten und 10 Minuten nachquellen lassen.

Dinkel, Gerste, Roggen, Weizen und Wildreis:

6 bis 12 Stunden einweichen lassen, 40 Minuten Kochzeit, 20 Minuten Nachquellen. Ohne Einweichen verdoppelt sich die Kochzeit.

Teig (c) Envato

Backen mit verschiedenen Mehlen

Für klassische deutsche Brotrezepte wird vor allem das Mehl von Weich- oder Hartweizen, Dinkel, Emmer, Einkorn oder Roggen verwendet. Andere Getreidearten werden zwar als Zutaten eingesetzt, haben jedoch selbst keine oder eine geringe Backfähigkeit. Aus ihnen lässt sich nur Fladenbrot backen.

Die Backfähigkeit wird bei Weizen durch den Gehalt an Gluten (Klebereiweiß) und bei Roggen durch den Gehalt an Pentosanen (Schleimstoffen) bestimmt. Dinkel enthält indessen zwar das meiste Klebereiweiß, dennoch gilt Weizen als wichtigstes Brotgetreide, da es das stabilere Teiggerüst bildet.

Durch das Vermengen des Mehls mit Wasser und durch den Knetvorgang können die Moleküle das bei der Gärung entstehende CO2 im Teig halten. Dieses dehnt sich beim Backen, zusammen mit Wasserdampf aus, und sorgt für eine stabile und dennoch lockere Krumenstruktur. Das Brot wird schön luftig.

Je nachdem, welches Mehl verwendet wird, unterscheidet sich die Wasserbindung, also die Menge an Wasser, die der Teig aufnimmt. Vollkornmehle enthalten mehr Ballast- und Mineralstoffe und können mehr Wasser binden. Vollkornteigen muss daher mehr Wasser zugefügt werden. Auch Roggenmehl bindet mehr Wasser, allerdings durch die enthaltenen Pentosane. Das führt dazu, dass Roggenbrot länger frisch hält.

Die große Vielfalt an Backwaren ist durch die zahlreichen Mühlenprodukte möglich. So kann für jeden Anwendungszweck das richtige Mehl im passenden Mahlgrad gewählt werden. Für helle Backwaren werden ausgemahlene Mehle mit niedriger Typezahl verwendet, für dunklere (Misch-)Brote Mehl mit höherer Typezahl.

Wieso wird manchmal empfohlen, das Mehl zu sieben?

Bestimmt hast du auch schon einmal ein Rezept gelesen, in dem empfohlen wurde, dass du das Mehl vor der Verwendung sieben sollst. Aber warum eigentlich? Entgegen vieler Annahmen geht es dabei eher nicht darum, Klümpchen im Gebäck zu vermeiden, sondern darum, Verunreinigungen zu entfernen. Aufgrund der heutigen hohen Qualitätsstandards ist das Sieben nicht mehr nötig. Das Mehl ist heutzutage von guter Qualität, wenn es bei Bäckereibetrieben oder zu Hause ankommt. In Betrieben wird außerdem nicht mehr gesiebt, weil dabei feiner Mehlstaub entsteht, der sowohl aus gesundheitlichen als auch aus Explosionsschutzgründen vermieden werden soll.

Wie wird Mehl am besten gelagert?

Mehl sollte stets trocken, dunkel und kühl gelagert werden. Ungeöffnet kann man es gut in der Papierverpackung aufbewahren. Geöffnet empfiehlt es sich, das Mehl in luftdichte Gefäße umzufüllen, damit es keine Fremdgerüche annimmt.

Mehl ist sehr lange haltbar. Bei Weizen- und Dinkelmehl lässt die Backfähigkeit allerdings nach 6 bis 8 Monaten deutlich nach. Vollkornmehl hat mit ca. 6 Monaten eine kürzere Haltbarkeit als Weißmehl. Da der fettreiche Kern mit vermahlen wird, kann das Mehl ranzig werden.

Insgesamt solltest du Mehl vor der Verwendung kurz auf Insektenbefall, Klumpen und einen frischen Geruch prüfen.

Bier (c) Envato

Brot, Brei, Bier, Teig – Die vielfältige Nutzung von Getreide

Im Laufe der Zeit haben wir Menschen unzählige Methoden entwickelt, um Getreide weiterzuverarbeiten. Die Art der Verarbeitung wird nicht nur durch den Kulturkreis bestimmt, auch die Inhaltsstoffe haben Einfluss darauf. Beispielsweise wird eiweißhaltiges Getreide vorwiegend zu Teig und Brot verarbeitet, stärkehaltiges Getreide eignet sich hingegen mehr für die Bierherstellung.

Brot (c) Rose Schweizer

Brot besteht im Wesentlichen aus Mehl, Trinkwasser, Salz und Triebmitteln wie Hefe, Sauerteig oder Backpulver. Je nach Rezeptur können außerdem Zutaten wie Kerne oder Saaten Bestandteil sein.

Vor allem in der industriellen Herstellung werden dem Teig technische oder funktionelle Enzyme zugesetzt. Diese findest du nicht auf der Zutatenliste beim Brotkauf, denn als Verarbeitungshilfsstoffe müssen sie nicht gekennzeichnet werden. Für Zusatzstoffe wie Emulgatoren oder Säureregulatoren gilt das nicht. Sie müssen ausgewiesen werden.

Um qualitativ hochwertiges Brot zu backen, sind handwerkliches Können, eine lange Reifezeit für den Teig und die Anpassungsfähigkeit von Bäcker*innen an die schwankenden Rohstoffqualitäten wichtige Zutaten. Ein Betrieb muss nicht klein sein und komplett auf maschinelle Unterstützung verzichten, um das zu erreichen. Technische Hilfsmittel wie Knetmaschinen sind wichtig, um die körperlich schwere Arbeit zu reduzieren. Viel wichtiger ist, ob sich in einer Bäckerei das Produkt an die Maschine anpassen muss oder ob sich die Maschine an das Produkt anpasst.

In der industriellen Bäckerei herrscht die standardisierte Industriequalität. Um diese gleichbleibende Qualität zu erreichen, muss bei Bedarf auf Zusatzstoffe zurückgegriffen werden. Auch für eine lange Teigführung ist in der Regel keine Zeit.

Im Gegensatz dazu ist in der handwerklichen Bäckerei das Bewusstsein für alle Prozesse und die Zusammenhänge sowie ein großer Erfahrungsschatz unverzichtbar. Jeder Teig wird mit seinen Eigenschaften betrachtet und dementsprechend behandelt, um das bestmögliche Backergebnis zu erreichen.

Bier (c) Envato

Auch Bier besteht aus Getreide. Beim Brauen wird es alkoholisch vergoren. Dafür wird das Getreide im ersten Schritt angekeimt (gemalzt) und anschließend getrocknet oder geröstet (darren).

Die Keimung steigert die Enzymaktivität und erleichtert den Zugang zu den kurzkettigeren Zuckern im stärkehaltigen Mehlkörper der Körner. Beim anschließenden „Maischen“ wird der geschrotete Getreidemalz mit Wasser vermischt, erhitzt und gerührt. Die Stärke löst sich und wird in Zucker umgewandelt.

Danach wird das Flüssige vom Festen getrennt – es wird geläutert. Die Flüssigkeit, Würze genannt, wird dann mittels Hefen zu Alkohol und Kohlensäure umgewandelt.

Generell kann aus allen stärkehaltigen Getreiden Bier gebraut werden, doch Gerste ist am beliebtesten. Das liegt daran, dass Gerstenmalz eine besonders hohe Enzymaktivität aufweist, welche die Stärke zu Zucker abbauen kann. Zusätzlich dienen die natürlichen Spelzen der Gerste als Filter, die dabei helfen, die festen Reststoffe (Treber) von den wasserlöslichen Extraktstoffen (Würze) zu trennen.

Pasta (c) Envato

Der Teig für Pasta besteht aus Mehl oder Dunst, Wasser und je nach Rezept auch aus Eiern, Gewürzen und anderen Zutaten. Der Teig wird gewalzt, gepresst und dann ausgestochen oder anderweitig geformt. Danach werden die Teigwaren in kochendem Wasser gegart.
Es lässt sich in Hartweizenpasta, Eiernudeln/Spätzle und gefüllte Teigwaren (z.B. Ravioli) unterscheiden.

Die gängigen Teigwaren werden meist aus hellem Weizenmehl hergestellt. Es gibt jedoch auch Produkte aus Vollkornmehl, Dinkel- oder Buchweizenmehl. Im Supermarkt gibt es zudem immer häufiger frische, nicht völlig getrocknete, jedoch vorgekochte Nudeln, die nur noch wenige Minuten gekocht oder gebraten werden müssen. Diese sind häufig mit diversen Zusatzstoffen versehen.

Mehr über Pasta kannst du hier nachlesen.

Brei (c) Envato

Getreide kann auf vielfältige Art zu Brei gekocht oder als Müsli verwendet werden. Am beliebtesten ist die Verwendung von Hafer, Weizen und Mais. Welches Getreide verwendet wird und wie die Zubereitung aussieht, unterscheidet sich von Region zu Region. Vielerorts wird Porridge bzw. Haferschleim, Musmehl oder Grießbrei gegessen. Auch Bircher-Müsli, welches ursprünglich aus der vegetarischen Vollwertbewegung kommt, findet großen Anklang und kann ganz nach Geschmack abgewandelt werden.

Unterschieden wird bei Müsli und Getreidebrei zwischen der Zubereitung mit rohem Getreide, welches meist gequetscht und eingeweicht wird und gedämpftem oder gedarrten Getreidekörnern, wie es beispielsweise bei Haferflocken Standard ist.

Im Supermarkt werden viele Knuspermüslis oder Cornflakes mit hohem Zuckergehalt angeboten. Diese haben nicht mehr viel mit den traditionellen Getreidebreien zu tun und sollten nur in Maßen verzehrt werden.

Pflanzendrinks (c) Envato

Pflanzliche Milchalternativen werden immer beliebter. Getreidebasierte Pflanzendrinks bestehen zum Beispiel aus Hafer, Reis, Dinkel oder Buchweizen. Zur Herstellung wird das Getreide in Wasser eingeweicht, püriert und teils mit Enzymen versetzt oder ultrahocherhitzt. Der entstandene Brei wird dann gefiltert, um den flüssigen Getreidedrink zu erhalten.

Pflanzendrinks können einen Beitrag dazu leisten, mehr Pflanzliches auf den Tisch zu bringen. Welche Pflanzendrinks aus Slow Food Sicht empfehlenswert sind und auf welche Kriterien bezüglich des ökologischen Fußabdrucks geachtet werden sollte, kannst du hier nachlesen.

Quiz

Ergebnis

Wow! Du weißt wirklich Bescheid!

Versuch’s nochmal! Du kannst alles im Eintrag nachlesen.

#1. Mit welcher Mehl-Mischung gelingt kein Brot?

Im Mehl von Gerste und Hafer befindet sich kaum Klebereiweiß, welches beim Brotbacken von besonderer Bedeutung ist. Von daher sollte eine Mehlmischung immer einen Teil Weizen-, Roggen- oder Dinkelmehl enthalten.

Nächste Frage

#2. Welchem Prozess muss das Korn unterzogen werden, bevor daraus Bier gebraut werden kann? 

Dieser Prozess wird „Mälzen“ genannt.

Nächste Frage

#3. Zu welcher Jahreszeit wird Wintergetreide ausgesät und geerntet?

Wintergetreide wird zwischen September und Oktober ausgesät und verbleibt den Winter über als kleiner grüner Trieb auf dem Feld. Wintergetreide benötigt einen Kältereiz und entwickelt sich dann im Frühjahr zur ausgewachsenen Pflanze, welche im Sommer gedroschen werden kann.

Nächste Frage

#4. Pseudogetreide und echtes Getreide: was stimmt?

Während Pseudogetreide in der Küche ähnlich oder genauso, wie echtes Getreide verwendet werden kann, gehören die Pseudogetreide verschiedenen Pflanzenfamilien an und gehören nicht zu den Süßgräsern. Pauschal lässt sich nicht sagen, dass Pseudogetreide gesünder ist, es ist jedoch eine verträglichere Alternative für viele Allergiker*innen.

Nächste Frage

#5. Was unterscheidet Vollkornmehl von anderen Mehlen?

Vollkornmehl besteht aus dem gesamten Korn, also Schale, Mehlkörper und Keimling. Es beinhaltet mehr hochwertiges Eiweiß & Fett, Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe und macht länger satt. Die Haltbarkeit ist aufgrund des höheren Fettgehalts und insbesondere der mehrfach ungesättigten Fettsäuren deutlich geringer als bei Auszugsmehl.

Zum Ergebnis